Unsere Gedanken werden zu Wörtern,
unsere Wörter werden zu Taten,
unsere Taten werden zu unseren Gewohnheiten,
unsere Gewohnheiten bilden unseren Charakter
und unser Charakter bestimmt unser Schicksal

Alles ist mit allem verbunden?

Ein Thema, welches mich schon sehr lange begleitet und bei dem ich ständig versuche, ein neues Verständnis durch bewusste Wahrnehmung zu entwickeln. Ich stand bereits das ein oder andere mal an einem Punkt, an dem ich glaubte, das muss es sein, so fühlt sich Verbundenheit an! Ich habe in mir und meinem Umfeld geforscht bzw. versucht, die Umgebung durch veränderte offene Wahrnehmung so zu erleben, was Verbundenheit wirklich bedeutet. Wenn ich auf das Thema Quantenphysik zurückgreife, ist es auf der intellektuellen Ebene mehr oder weniger einfach zu erfassen. Alles besteht aus Information und Schwingungen. Sprich: Materie besteht aus verdichteter Information, die nicht stabil ist. Für mich persönlich philosophiere ich jetzt mehr, statt auf Wissenschaften einzugehen. Daher sei erwähnt, dass es hier meine Wahrnehmung und mein heutiges Verständnis dazu ist. Außerdem ist es viel spannender, eigene Erfahrungen zu machen und gar nicht soviel intellektuelles Wissen zu haben. Früher glaubte ich, dass das Wissen mich zu einem spannenderen Menschen macht. Doch wenn ich wirklich mal Fagen habe, um etwas auf diesem Planeten zu kreieren, bietet mir Google, Youtube oder andere Menschen ohnehin fast alles Wissenswerte dazu an. Erfahrungen hingegen niemand. Die kann nur jeder selbst machen. Ich teile meine nur in möglichst einfachen Worten, da ich spüre, dass sie einiges bewirken (z. B. ein anderer Blickwinkel).

Mein Prozess zur Verbundenheit

Ein starker Baum wird nur dort wachsen wo der Boden gesund ist, wo es genügend Wasser gibt und auch ausreichend Sonnenlicht einfällt. Das ist dann ein natürlicher Wachstumsprozess (nichts besonderes) und ist mit den Elementen verbunden und kann sogar mit anderen Bäumen kommunizieren (was schon abgefahren genug ist oder?!). Zwei Sekunden googlen und es tauchen genug Informationen dazu auf.
Nehme ich nur eines dieser Elemente davon weg, stirbt der Baum mit hoher Wahrscheinlichkeit und das ist alles. Ein Baum oder auch ein Tier würde jedoch nicht anfangen darüber nachzudenken ob das Wesen neben ihm hässlich, viel Geld, wenig Geld, schöner, größer, kleiner oder vielleicht mehr oder weniger Platz hat als sie selbst. Ja es gibt Tiere mit revier Verhalten, jedoch werden diese Tiere nicht anfangen einen Besitzanspruch zu entwickeln, um am Ende mehr zu haben als alle anderen und selbst das nicht ausreichen genug ist. Genausowenig würde kein anderes Wesen damit anfangen sich mit irgendwelchem Besitz zu identifizieren. Für mich aktuell eine einfache Definition, wie alles miteinander verbunden ist. Zumindest in der Natur. Was bedeutet das für mich? Irgendwie bin ich doch auch auf identische Art und Weise mit allem verbunden, oder? Wenn ich mich ganz in meiner Mitte befinde, erlebe ich etwas, das sich vollständig anfühlt. Doch dort gelange ich nur hin, wenn ich gleichzeitig im Frieden in mir bin. Das bedeutet, alles als ein ganzes Zusammenhängendes erleben, wo es keine Trennung mehr gibt. Ich habe das oft in mir beobachten können, wenn ich alleine unterwegs war, in der Natur. Doch sobald andere Menschen anwesend waren, verlor ich diese Verbundenheit häufig sehr schnell wieder. Typische Gedanken tauchten auf (Trennung): „Was denken die Menschen von mir, wenn ich so glücklich und fasziniert auf diesen Eiskristall starre, als wäre es ein Wunder? (Scham)“; „Ich springe im Sand und im Wasser herum wie ein 4-Jähriger, darf ich das mit 34 Jahren? Das ist total unseriös. Ich bin halt keine 4 mehr (Scham, Ablehnung, Unterdrückung meiner selbst)“; „Ich lege meine Hand an einen Baum und bin fasziniert, wie mächtig er ist, hoffentlich sieht das jetzt keiner, die halten mich sicher alle für verrückt(Scham)“; „Ich habe nicht genug Geld für alles mögliche, was soll ich Freunden bieten oder was denken sie über meine Kleidung?“ (Mangel, selbstwert nur durch Besitz) usw..
Das sind Momenten, in denen ich oft zurückschrecke, was andere von mir halten könnten und spalte mich ab von meinem/unserem Ursprung oder dem, was ich/wir bin/sind. Schließlich sieht es für viele ziemlich befremdlich aus, was ich mache oder könnte ausgeschlossen werden wenn ich diese oder jene Markenklamotten trage etc. Ich bin (wozu im Grunde jeder fähig ist) zu etwas fähig, was in diesem Ausmaß kein anderes Tier kann – Bewusstsein. Das immer wiederkehrende Thema der Akzeptanz und Offenheit. In meinem Buch beschrieb ich, lang und breit einen Teil meines Weges. Als Kind musste ich mich ganz schön anpassen, überlebensstrategien entwickeln und spaltete mich nahe zu vollständig von allem ab, was ich bin und glaubte auch nur dann etwas besonderes zu sein, wenn ich dieses oder jenes besitze oder endlich so bin, wie es sich die anderen Wünschten. Bis ich es endgültig satt hatte und ausbrach aus all diesen fürchterlichen Zuständen, in denen ich mich versuchte anzupassen.
Das war nicht ich und es machte mich krank. Alt wäre ich so nicht geworden und wäre wohl auch weit davon entfernt gewesen, auch nur im Ansatz etwas zu tun, was sich wie meine Bestimmung anfühlt.

Wie passt das nun mit Verbundenheit zusammen?

Da wir nur durch eigene Erfahrungen lernen, ist es für mich eine Herausforderung, es so zu beschreiben, dass durch meine Worte bei dir sich die Tür zumindest etwas weiter öffnet, damit auch du diese Erfahrungen machen kannst/willst. Egal wie schön sich meine Worte anhören, um sie zu erleben, darf jeder selbst da durch gehen und dran bleiben.

Ende 2021 habe ich bei vielen Gesprächen mit Freunden damit angefangen, meine Augen zu schließen, um wie in einer Art Vision die beschriebene Situation von meinem Gegenüber zu erleben. So, als wäre ich tatsächlich dabei gewesen. Ich stellte mir sehr detailreich die beschriebenen Szenarien vor. Ob es jetzt der Urlaub am Stand war, oder das Essen bei Freunden. Ich war wie in einer Filmszene, als ein Beobachtender, mitten im Geschehen dabei. Das war interessant für mich, weil ich stellenweise das Gefühl hatte, es tatsächlich auch erlebt zu haben, dabei war es ja „nur“ ein Austausch. Es war jedenfalls sehr lebhaft und spannend. Doch war das wirklich Verbundenheit?
Ich fragte weiter in mir, wie es ist, mit allem verbunden zu sein und ließ das Thema irgendwann los (hörte auf, mir darüber Gedanken zu machen), da ich einfach keinen richtigen Zugang bekam, was es möglicherweise sein könnte. Tage, Wochen und Monate vergingen und es ereigneten sich Begegnungen, die mich letztlich dazu gezwungen haben, ein Stück weit wieder meine Komfortzone zu verlassen – Training auf öffentlichen Plätzen. Dort, wo mich jeder sehen kann. Es war wohl einfach an der Zeit, es zu tun. Fast jeden Abend gehe ich zu einem Ort, der grade in den Sommertagen total überlaufen ist. Und ich versuchte, einen „guten“ Platz zu finden, um dort zu trainieren. Ich zögerte und druckste innerlich vor mich hin und es vergingen teilweise 1 bis 2 Stunden, bevor ich mit dem Training anfing. Das hatte dann den Vorteil, dass der Strand einfach leerer wurde, somit weniger Augen auf mich gerichtet sein könnten – cool. Natürlich wurde es dabei auch mit jedem Mal einfacher (der natürliche Weg, immer weiter aus der Komfortzone hinaus zu gehen). Doch ich beobachtete in diesen bislang knapp 2 Monaten etwas wesentlich interessanteres in mir.
Zunächst freundete ich mich damit an, das mich jetzt Menschen beim Training beobachten können. Dann tastete ich mich langsam über einige Wochen vor, dass immer mehr Menschen anwesend sind und ich kaum noch eine Möglichkeit hatte, durch Abwarten mehr Sicherheit zu bekommen. Ganz in dem Sinne, das es weniger Besucher werden. Erst waren es 2-3 Menschen, dann 9-10 und im Hochsommer hatte ich keine Chance mehr vor unter 30-50 oder mehr Menschen zu trainieren. Was mich auch immer wieder fasziniert, ist der optimale Ablauf, wie mir das Leben ganz sachte die Möglichkeit gibt, mich zu entfalten. Was ich wiederum stark mit Intuition verbinden würde. Doch das eigentlich spannende an der Geschichte ist, in welchen Momenten es mir immer leichter fiel, mich zu zeigen (im Sinne von auffallen durch Training). Jetzt kommt das Gefühl von Verbundenheit ins Spiel.
Dort, wo ich mich zum Training hinbegebe, sind die verschiedensten Menschen und Kulturen. Manchmal hab ich das Gefühl, das ich diesen Ort in Länderabschnitten aufteilen kann und jeder dort sein eigenes Ding macht. Ein Abschnitt fühlt sich an wie Deutschland, dann gehe ich 20 Meter weiter und bin in der Türkei, dann kommt ein wenig Russland oder auch Afrika etc. Und ich hab manchmal den Eindruck, als hätte jeder seine eigene unsichtbare Landesgrenze. Außer bei den Jugendlichen oder Partygästen. Da sind alle miteinander oder wenn genug Alkohol konsumiert wurde, fanden sich auch einige, zumindest kurzzeitig, zusammen. Es gibt mit Sicherheit auch ein paar „Ausnahmen“, wo ein Zusammenkommen auch über das hinausgeht, was ich grade beschrieb. Doch das beobachte ich sehr selten. Mit voranschreitenden Abend fühlte ich mich jedoch immer wohler an diesem Ort. Als ob ich angekommen wäre.
Anfangs, wenn ich am frühen Abend erneut zu diesem Ort ging, war ich überrascht davon, wie fremd mir die Menschen wieder geworden sind, obwohl der vorherige Abend fast immer sehr vertraut ausging. Als ob der Ort farblos ist und alle Anwesenden Schwarz Weiß sind. Ich fühlte mich wieder getrennt. Mir ist das nur deshalb aufgefallen, weil ich immer alleine dort hingehe, keiner Gruppe angehöre und keine Freundin habe die ich mitbringe. Es löste in mir immer wieder erneut etwas Unwohlsein und Befremdlichkeit aus, weil ich im Grunde keine Sicherheiten im Außen habe. Was sich jedoch über die Zeit insgesamt immer mehr legte. Stellenweise fühle ich dieses Unwohlsein heute noch. Das hängt natürlich auch immer davon ab, wie freudig ich in mir selbst dort ankomme. Jetzt wird es interessant: Mit jedem weiteren Tag dort komme ich immer mehr ein Stück in mir selbst an. Konnte ehrliches Lächeln schenken und es fällt mir immer leichter, mitten im Geschehen zu sitzen. Nicht nur am Rand oder weit abseits, wo möglichst niemand auf 30-40 m um mich herum saß. Seit einigen Wochen (im Juni, Juli 2022) hatte ich nahezu jeden Abend Gespräche oder einen kleinen Austausch mit den verschiedensten Menschen. Klar ist, dass das Training auch ein Teil ist, weshalb ich angesprochen werde, und es eine gewisse Neugier auslöst. Doch grade besagtes Lächeln führte schon dazu, mit nahezu jedem ein Gespräch anzufangen. Ein weiterer Teil davon ist, dass ich mich selbst innerlich nicht für besser, schlechter oder besonderer halte als jeden anderen. Ein weiterer, oder vermutlich der wichtigste, Aspekt ist, niemanden mehr zu verurteilen oder NUR auf das zu reduzieren, was mein Ego-ich sieht. Denn durch diesen Prozess strahle ich automatisch immer mehr Offenheit aus.
Ich beobachte meine Gedanken, wenn z. B. Musik gespielt wird, die ziemlich gewöhnungsbedürftig ist. Dazu sitzen, ein temperamentvoller und zwei weitere lautstarke Menschen, die gefühlt den halben Platz beschallen. Ich sitze einfach nur da und nehme wahr bzw. beobachte, was diese Situation in mir auslöst. Es gibt immer nur 3 Möglichkeiten, die ich tun kann: Situation verändern, verlassen oder akzeptieren (ich finde sie weder gut noch schlecht). Alles andere macht wenig Sinn. Ich könnte mich beschweren, ich könnte anfangen zu lästern, ich kann Freunde mitbringen und in einer „Bubble“ sitzen (das Gefühl, Teil einer kleinen Gruppe zu sein und/oder alle anderen evtl. weg zu ignorieren etc.) gemeinsam lästern oder auch alleine in meinen Gedanken Blicke rüber werfen, um ihnen zu zeigen, wie fürchterlich sie und ihre Musik sind. Im Grunde das, was ich früher unter anderem auch tat. Es gibt einige Optionen, die Trennung verursachen.
Wenn es mir allerdings gelingt, die Menschen anzunehmen, und dieser Ort gibt mir genug Vielfalt, um mich damit bewusst in mir selbst zu befassen, sind da die interessantesten Momente entstanden. Die genannte Offenheit, Akzeptanz und das authentische Lächeln zeigte mir, was für mich (aktuell) Verbindung bedeutet. Mir ist aufgefallen, dass viele meiner Gedanken und Ängste sich bereits mit nur einem erwiderten Lächeln spontan auflösten. Das hat mich so mit Liebe und Verbundenheit erfüllt, dass ich z. B. oftmals anschließend aufstand und mich zeigen konnte (Training). Ab dem Moment verlor ich die Trennung zwischen den Menschen, völlig egal wer oder woher er kam, welche Musik lief, das Alter, Mann oder Frau, wie sie aussehen oder welche gedankliche Hemmschwelle sonst noch zum Vorschein trat. Ich fühlte mich mit allen verbunden. So als ob ich angekommen wäre, vollständig. Der gesammte Platz veränderte sich schlagartig vor meinem geistigen Auge, vom Schwarz Weißen, zu einer bunten, farbintensiven, lebendigen Welt „nur“ durch ein einziges, authentisches und liebevolles Lächeln. Abgefahren!

Kleine Übung dazu:

Im ersten Moment könnte es als selbstverständlich oder sehr einfach erscheinen, wenn ich diese Situation beschreibe. Für den ein oder die andere ist es das vielleicht auch (bist du dir wirklich sicher?). Doch ob es wirklich so einfach ist, wird einem erst dann bewusst, wenn man es selbst ausprobiert, statt nur drüber zu reden/schreiben. Ich habe schon sehr häufig erlebt wie Menschen sagten, das einiges so einfach erscheint, bis sie wirklich in dem Moment gelangten.

Kleine Erinnerung: Die Vorstufe zu der Übung hab ich im Sommer 2021 bereits gemacht, indem ich an belebten Orten meditierte oder im Winter 2021/22 anfing mit kurzer Hose im Eiswasser umherlief und immer näher zu der folgenden „Übung“ gelangte.

Setz dir die Intension, alleine, an einen belebten Strand, See oder ans Meer gehen. Sich zwischen all diesen Menschen, nüchtern, mitten ins Geschehen setzten, ohne Ablenkung und sich dann dabei selbst und seine Gedanken bewusst beobachten. Es macht einen Unterschied, ob ich in der Stadt sitze, wo gefühlt Durchgangsverkehr ist. Daher bietet sich der Strand ganz gut an, da die Besucher meist länger bleiben als nur 20 Minuten. Ja, auch mitten in das Geschehen hineinsetzen, macht einen großer Unterschied. Ich nenne einfach mal ein paar mögliche Sicherheitsverhalten: Weit weg von den „seltsamen anderen“ oder an den Rand setzten; Capy tragen; offenes oder geschlossenes Haar (hab ich im Gespräch herausgefunden); Handy ständig nutzen; Kopfhörer im Ohr; Status zeigen (z. B. eine Rolex am Handgelenk,/Markenklamotten); am Strand in Badesachen sitzen, statt komplette Bekleidung tragen (Lange Hose und T-Shirt) oder auch das Präsentieren des durchtrainierten/schönen Körpers usw.. Vor allem ist es das, was sich unangenehm anfühlt, was ich mir schön rede, mit Gewalt verteidige/festhalte und behaupte, das es nichts mit Sicherheit zutun hätte und für einen selbst schon so zur Normalität geworden ist, das es mir erst dann auffällt, wenn es plötzlich weg ist. Einfach herantasten. Ist ja nicht so, dass ich vieles davon in mir beobachten durfte :P. Ich bin gespannt, wer es ausprobiert und freue mich über Erfahrung und Kommentare, was du für dich selbst herausfinden konntest. Denn das ist es, was sich wie Trennung anfühlt, in dem ich mich hinter all diesen Dingen verstecke. Außerdem könnte z. B. folgendes passieren: Alkohol könnte nur Alkohol anziehen; „Randgruppen“ ziehen nur „Randgruppen“ an; Sicherheit könnte zu Einsamkeit werden und schickt jeden anderen weg, der mich anspricht; Ablenkung könnte zu dem Signal „in Ruhe gelassen zu werden“ führen. So kommt es wahrscheinlich gar nicht erst dazu, dass du angesprochen wirst. Status könnte zu unechten Begegnungen führen oder anderen Status anziehen (und wie oft höre ich das wohlhabende Menschen sich über unechte Freundschaften beschweren). Wenn mein Körper alles ist, was ich darstelle, könnte ich andere auch nur als Körper wahrnehmen und sehe nicht den Menschen etc. (alles nur Beispiele). Das Ergebnis ist nicht nur, das man immer wieder dieselben Menschen anziehen könnte, sondern sich von allen anderen trennt. Ah.. Ein Beispiel hab ich noch vergessen: „psychisch Kranke“ ziehen möglicherweise „psychisch Kranke“ an. Ich zog immer das an, was ich ausstrahlte.
Und was soll das Ganze bringen? So konnte ich „lernen“, einen offenen Raum anzubieten. Befreit von Urteilen, die deutlich für andere spürbar sind. Ich reduziere Menschen nicht mehr auf das, was sie glauben zu sein. Dadurch lassen viele ihre Maske (mal ein anderes Wort zu Konditionierungen) fallen, grade bei wiederholten Begegnungen. Ich habe schon soviel leidvolle Geschichten erzählt bekommen und das ist ok. Es darf sich zeigen (leidvolle Geschichten kann ich mir auch nur dann anhören, wenn ich nicht gleich selbst anfange darunter zu leiden oder dem Helfersyndrom verfalle mit tollen Tipps und Ratschlägen). Und das Schönste ist, wenn man live erlebt, wie ein Mensch in ganz kleinen Schritten, ganz von sich selbst aus, sich etwas zutraut, was vorher undenkbar war. Meine persönlichen Herausforderungen und Lernaufgaben in solchen Momenten sind und waren gleichzeitig bei mir zu bleiben. Erwartungslos zu bleiben. Niemanden davon zu überzeugen, dass er diesen oder jenen Weg gehen soll, um dann den Menschen anschließend wieder alleine lassen zu können. Eine Mischung von „Ich ent-täusche die Person“ (was eine gute Sache ist) und „ich darf wieder mit dem Gefühl der Ablehnung zurechtkommen“. Meinem Gegenüber gebe ich die Möglichkeit, Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen statt abhängig von mir zu werden oder was auch immer. Das funktioniert, wenn das Ego leise wird. Ich brauch niemandem zu sagen, was ich glaube, was für ihn das Beste ist. Ohnehin wird nur das passieren, was mein Gegenüber für sich selbst aktuell als gut und richtig empfindet. Die Frage ist nur, ob es ein völlig neuer, bewusster, liebevoller und eigener Weg ist oder eine Alternative. Eine ähnliche Struktur, welche das Ego grade so akzeptieren kann. In beiden Fällen trägt es dazu bei, neue Erfahrungen zu machen, was wiederum Mut bedeutet und eigene Kräfte entfaltet. Was zu folge haben könnte, mehr davon zu wollen und sich etwas mehr zuzutrauen. Ein Ansatz entsteht, bei dem du dich selbst hinterfragst – wer bin ich? Was möchte ich? Wo möchte ich hin?
Ein großer Schritt dahin, diesen Raum im Gegenüber zu ermöglichen, könnte sein, das Gefühl „ich bin im Recht“ abzulegen. Alles, was ich mittlerweile beschreibe, sind intuitive Handlungen. Und vieles, was ich in mir beobachte und für dich niederschreibe, sind aus dem konditionierten Verstand, dem ohnehin kaum eine Handlung von mir passt, bis ich etwas anderes erfahren habe, nur mit dem Unterschied, das ich es in und mit mir ausmache, statt im außen auf andere projiziere. Das Ergebnis ist mehr Gelassenheit und innerer Frieden – kein Bedürfnis nach Krieg. Oben drauf kommen auch Begegnungen zustande die einen mit ihrem tun begeistern, ich erinnere nochmal daran, das ich so auch zum Feuerspielen kam. Eins noch – mir begegnen auch heute noch Menschen, die mich doof finden, auch das durfte ich akzeptieren.

Fazit:

Da ich Schwierigkeiten hatte, die Antwort in mir zu finden, was Verbundenheit ist, stellte ich mir zur Abwechslung mal die Frage, was mich von „allem“ trennt. So simpel eigentlich, darauf kamen einige Antworten und sie fühlten sich so schlüssig an und gaben mir gleichzeitig diese Erlebnisse. Irgendwie ergibt sich hier auch wieder der spannende Kreislauf von allem, worüber ich bereits etwas schrieb. Es sind die eigenen Konditionierungen, die mich trennen – aus Angst. Ob das jetzt der Baum ist, den ich berühre und ich Gefahr laufe, verurteilt zu werden. Der Mensch, der mir nicht passt wegen seiner „Andersartigkeit“, die ich nur wahrnehme, weil ich selbst anders bin (Befremdlich) oder mich gerne mehr so locker zeigen möchte, wie sie es tun, es aber wiederum aus Angst nicht mache. Oder wohlhabendere Menschen verurteilte, weil reiche Menschen alle verdorben sein müssen oder ich selbst zu wenig Geld habe. Ein sportlicher Mensch mit dem trainierten Körper, den ich selbst nicht habe oder permanent lob benötige, wie schön ich bin, weil ich es mir selbst nicht geben kann. Mein inneres 4-jähriges Kind, welches ich aus Angst der Ablehnung unterdrücke oder mein fast ausgestorbenes/unechtes lächeln, welches ich früher selten oder nie geben konnte etc.. Jedes Beispiel trennt mich nicht nur von mir selbst, sondern auch von jedem anderen Menschen durch mögliche Verurteilung, die ich im außen oder umgekehrt erfahren könnte. (Ich verurteile Mitmenschen/ und Menschen verurteilen mich – Schubladendenken). Je mehr es mir gelingt, das abzulegen und mich selbst zu akzeptieren, durch mein sein, desto mehr Menschen sind um mich herum und es entstanden auch kurzzeitige Brücken zwischen ihnen. Auf einmal kommen Menschen für einen Augenblick zusammen, die gefühlt nie zusammen gekommen wären. Ich spüre, wie wertvoll es ist und gleichzeitig beobachte ich, wie durch mögliche Konditionierungen sie sich wieder trennen.

Kurzgeschichte dazu

Die spannenste Begegnung war mit jemanden (alkoholisiertes), der laut Anwesender permanent provozierte. Wenn ich es benennen müsste, würde ich es wohl auch so beschreiben. Ich stieg jedoch nicht darauf ein und blieb gelassen, dieser Mensch stand aufgebracht vor mir, zeigte mit seinem Finger auf mich sowie auf die Links neben mir sitzende Person und versuchte mir eine Frage zu stellen. Alle Anwesenden (6 Personen) waren in Reaktion, nahmen Dinge wahr, die mich selbst unberührt ließen und spürte, wie sich das Ganze zuspitzte. Was ich allerdings am interessantesten fand, war das gefühlt durch meine Gelassenheit, mein Gegenüber mir etwa 10-12-mal aufgebracht und mit immer lauter werdender Stimme nurnoch sagen konnte: „Ich habe eine Frage an dich, beantworte mir nur diese eine Frage!“ Mehr kam einfach nicht zustande. Was ich damit sagen möchte, ist, ich sah und fühlte den Menschen, egal wie nahe er mir kam, nicht als eine Bedrohung. Ich lächelte, allerdings bewusst, damit meine ich weder herablassend noch das ich ihn belächeln (innerlich auslachen) würde. Und es ist ihm nicht gelungen, mich verbal anzugreifen, mich zu verängstigen oder mich zu provozieren und ich gefühlt keine Möglichkeit gab oder ausstrahlte, durch seine Reaktion, dass es zwischen uns beiden eskaliert. Ich habe ihn als einen Menschen gesehen und hatte eher Mitgefühl empfunden. Letzten Endes schritten 2 der Anwesenden ein und wollten uns beschützen. Sie dachten, wir wären in Gefahr, weil er uns immer näher kam, anschließend zogen sie ihn von uns weg und fixierten ihn auf dem Boden. Als die Person neben mir etwas unternehmen wollte, stand ich auf und ging zu den 3 Personen rüber, worauf sich ohne mein Zutun die ganze Situation scheinbar etwas entspannte, es war für mich absolut ungewöhnlich, instinktiv jedem mitzuteilen, das alles ok ist und nahm jeden einmal in den Arm, es war mir egal, ob ich jetzt selbst was abbekomme, ich spürte irgendwie, das es nicht dazu kommen wird und eine Umarmung jetzt genau das richtige ist, obwohl ich zeitgleich etwas Angst in mir beobachten konnte. Als ich wieder zu meinem Platz ging, lief es noch etwas lautstark weiter, bis schließlich die Polizei kam.
Ich könnte jetzt auch damit anfangen zu sagen, dass der Alkohol dazu führte, dass er mir seine Frage nicht stellen konnte, das glaube ich jedoch nicht. Dafür waren die Sätze zu verständlich und nahm kaum ein „lallen“ wahr.
Die Beamten fragten mich schließlich, ob ich Anzeige erstatten möchte und sagte Nein. Dieses Szenario zog sich noch eine Weile in Wiederholungsschleife hin – anschreien, „Eskalation“, Entspannung, es flossen sogar tränen bei dem Betroffenen, der am Boden fixiert wurde. Was ich selbst in der gesamten Situation sah, würde den Rahmen sprengen, wenn ich es noch beschreiben würde. Warum ich diese Geschichte mit dir teilen wollte, liegt daran, dass ich jeden Menschen dort annehmen konnte und sah. Durch meine innere Gelassenheit und Frieden gab es keine Angriffsmöglichkeit mir gegenüber und blieb im Vertrauen. Ich fühlte mich nicht getrennt und akzeptierte jeden Anwesenden, außerdem stieg ich in keines der Gespräche ein, indem emotionale Reaktionen hochkamen – Beleidigungen, Wut, Trauer oder dergleichen. Ich blieb im Frieden und bot in keiner Situation oder Moment Nährboden für weitere unnötige Eskalationen oder emotionale Reiz Reaktionsmechanismen. Alles, was sich ab 1 Uhr morgens dann wirklich in mir zeigte, war, das ich eigentlich schon längst zu Hause sein wollte.

PS:

Was denken bloß die anderen, wenn ich mit „solchen“ Menschen gesehen werde?
Mit dem, was ich vorhabe, ist dieser Gedanke natürlich auch immer wieder mal vorhanden, doch ich möchte jeden erreichen und jeden Akzeptieren, statt ihn auf etwas zu reduzieren, was er nicht ist. Denn ich war früher…. Du weißt was ich meine – nicht ich. Verbundenheit oder Trennung, es zu leben oder nur darüber zu reden macht einen Unterschied und ich glaube, dass es einiges bewirken wird.

Die vorgeschlagenen Übungen waren mein Weg dahin und Monate lange Praxis, um all diese Erfahrungen zu machen und dabei immer mehr im Frieden und Gelassenheit zu bleiben. Und alles, was sich bei mir auf dem Weg emotional zeigt, findet spätestens in der Meditation, in mir seine Ruhe. Und Meditation bedeutet wieder in einklang zu kommen, nicht das was sich zeigt zu verdrängen, es würde immer und immer wieder hoch kommen

Danke für deine Zeit

Hier noch ein Song  (Get Out – Yonaka)

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