Unsere Gedanken werden zu Wörtern,
unsere Wörter werden zu Taten,
unsere Taten werden zu unseren Gewohnheiten,
unsere Gewohnheiten bilden unseren Charakter
und unser Charakter bestimmt unser Schicksal

Trauern

In den Letzten 2 Jahren habe ich mich schon sehr lange mit der Trauer auseinander gesetzt und verstehe immer mehr die psychologischen Hintergründe oder geistigen Abläufe in mir. Wenn ich davon rede das ich nach bestimmten Ereignissen innerlich gestorben bin oder auch zusammengebrochen bin, ist das für mich der große Unterschied, den es ausmacht. In der Regel versuchte ich immer auf jede erdenkliche Weise damit umzugehen – Trauer, Depressionen, Angst, Weinen, im schlimmsten Fall sogar Selbstmordgedanken. Da ich diesen Schmerz, ob nun durch den Verlust eines Menschen oder einer Beziehung, weg haben wollte, gab ich mir nie genügend Raum um etwas deutlich Tieferes darin zu erkennen. Ich selbst baute mir über die Beziehung der Mitmenschen, einen Kreis um meine eigenen Träume auf. Fast alles, was ich in meinem Buch zu dieser Erfahrung beschrieb war eine Strategie, vor mir selbst zu flüchten, um durch die Abhängigkeit anderen gegenüber, diese Unvollkommenheit zu kompensieren. Ich suchte im außen nach Vollkommenheit und Erfüllung und als mir das nach und nach verloren ging, da nahezu jeder Mensch aus meinem Umfeld verschwand, stand ich immer mehr dem nahe, was ich als „Innerlich gestorben“ bezeichnete. Es kam jedoch nur dazu, weil ich mir zuvor einige Fluchtmöglichkeiten zerstört habe. Außerdem stand alles um mich herum mit Trauer/Schmerz in Verbindung. Es gab keinen Ort mehr an dem ich sein konnte, ohne diesen mit  Verlust zu verbinden. Die Wohnung, Spaziergänge, Unternehmungen an verschiedenen Orten, Kaffees usw.. Der Schmerz hatte mich überall hin verfolgt. Dazu war ich alleine und nichts und niemand konnte mich mehr von mir selbst ablenken. Dann erkannte ich es. Es fühlte sich an wie eine Erlösung, die jedoch nur zustande kam, weil ich mich jeder innerlichen Zerbrochenheit vollkommen hingeben musste und nach Antworten suchte, warum ich so viel ertragen soll.

Und darauf folgten eine Menge Antworten.

Zitat Ram Dass: „Trauer ist die Erkenntnis vom Verlust eines Traumes.“

Fazit:
 
Jetzt konnte ich überall deutlich sehen, an welchen Ecken und Kannten es in meinem Leben überall mangelte. Ich sah, wie meine eigene Angst durch die vergangene Konditionierung mich so fest im Griff hatte, dass es mir nicht gelang, das Leben zu führen, welches ich führen soll. Durch die Mitmenschen um mich herum konnte ich jeden Mangel in mir verdrängen. Ob das nun ein Auto war, welches ich mir borgen konnte, die Liebe durch Beziehung, die ich nie in mir selbst trug, finanzielle Entlastungen durch Einladungen und Übernachtungen, das bekochen von anderen, die geschenkte Zigarette, die Möglichkeit raus zu gehen und Spaß zu haben, wie beispielsweise Tagesausflüge oder kleine Spaziergänge und vieles mehr. Ich konnte alles nur mit anderen erleben, ansonsten hatte ich Angst, keine Lust, kein Geld oder es ging mir einfach nur „kotz“ übel durch die Summe aller Zusammenhänge. Dieser Weg ist wie eine Achterbahnfahrt geprägt mit Hochs und Tiefs.

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